30. Juli 2022 – Boulder, Wyoming

16° und ein knallblauer Himmel, wieso ziehen wir eigentlich weiter? Die ‚Unrast‘ in uns befiehlt es wohl. Wir nehmen die etwas längere Route über Manila, anfangs recht schön anzuschauen, die Landschaft, meine ich. Manila selbst nur eine Strassenkreuzung mit ein paar Häusern/Hotels. Nun ist die Gegend oberlangweilig, wie in Wyoming…aber wir sind ja bereits im bevölkerungsärmsten Bundesstaat. Der Gegenverkehr erstaunlich, es ist Samstag und so bringt wohl jeder, der ein Speedboat sein eigen nennt dieses an den aufgestauten Green River. Kein Halt in Green River, der erste folgt im geschäftigen Rock Springs. ‚Fossil Fuel City‘ wohl die genauere Bezeichnung. Wie lange noch? Alles ist hier vertreten, Supermärkte und Hotel/Motels in ungeheurer Anzahl. Wir vertreten uns nur kurz die Füsse im grossen WalMart, dann Lunch auf dem Parkplatz und Benzin für ‚vernünftige‘ USD 4.50 gebunkert. Die Fahrt gen Norden kann weitergehen. Erneut typisch langweiliges Wyoming: alles flach und es weht ein konstanter Wind. Rechts taucht die imposante Wind River Range auf, etliche Viertausender gäbe es zu bestaunen, wie erhaschen lediglich ein paar letzte Schneereste. Ziel erreicht, wir quartieren wir auf dem Wind River View RV Park ein, USD 41.60, vor zwei Tagen noch unter USD 40, die Inflation galoppiert schneller als die Pferde hier. Schuld daran sei das teure Erdgas, welches unter uns in grössten Mengen schlummert. Es ist warm, 30°, nicht heiss, wir kommen ohne Klimaanlage aus, wir sind ja auf über 2,100 MüM. Aber trotzdem ist alles flach um uns herum, die Wind River Range leider zu weit entfernt. 14 Viertausender sehe ich auf der Karte, alle in der Nähe des höchsten, Gannett Peak (4,207m). Der Platz wird immer voller, einige Zeltcamper lassen sich hier nieder, wohl nur für eine Nacht. Wir sind im Wind-oming, es beginnt wie aus dem Nichts sehr heftig zu stürmen. Natürlich muss sofort die Markise rein, sonst können wir sie drüben in Utah suchen, der Starkwind kommt von Osten über die Wind River Berge. Mit dazu gibt’s auch mächtig Wolken, diese sorgen für Abkühlung und eine dramatische Sonnenuntergangsstimmung. Raus in den tobenden Orkan und ein paar Fotos geschossen! Auch nach Sonnenuntergang hört der Starkwind nicht auf. Nach einer Stunde ist im wohl die Puste ausgegangen, es ist windstill und sehr angenehm, temperaturmässig. Unsere diversen Nachbarn sind alle von der leisen Sorte, einmal mehr Glück gehabt.