22. Mai 2016 – Lone Pine, CA

Kein Wind, eine wunderbare Nacht geht leider ihrem Ende entgegen. Wir wollen heute weiter nordwärts, Lone Pine das Ziel, etwas über 90 Meilen. Das Wetter ein Traum, blauester Himmel und eine angenehme Temperatur machen das Reisen zum Vergnügen. Die Landschaft anfangs noch wüstenhaft kahl, kommen wir dann langsam an die Ostflanke der mächtigen Sierra Nevada. Schnee hat es allerdings nur wenig, hatte mir den Mount Whitney, immerhin 4,421 Meter hoch, mit etwas weisserer Kappe gewünscht. Unser Übernachtungsziel ist erreicht: Boulder Creek RV Resort. Hier steht man bereits Schlange, jedermann will bereits Einchecken, dabei ist erst kurt vor 12:00 Uhr. USD 38.80 werden diesmal fällig, erneut eine galoppierende Campgebühr-Inflation. Dezember 2014: USD 36, anderthalb Jahre später plus 7.5%. Ohne unser Site (#72) auch nur anzuschauen, fahren wir die letzten paar Meilen nach Lone Pine (pop. 1,080, elev. 3,720’). Dies Dorf ist immer noch ziemlich verschlafen, wenn auch der starke Mietcamper Verkehr auffällt. Im immerhin seit 1895 bestehenden Supermarkt kaufen wir eine Kleinigkeit ein, die Auswahl ist trotz des hohen Alters des Ladens nicht enorm. Dann fahren wir die Whitney Portal Road hoch, Ziel die Alabama Hills. Nach wenigen, aber steilen Meilen sind wir oben und sind auch nicht allein, es herrscht dichter Wochenendverkehr. Wir folgen der bekannten Movie Road anderhalb Meilen, dann wird die Strasse zur Naturstrasse und wir parkieren. Lunch ist fällig, danach ein Ausflug in die skurrile Felslandschaft, immer schön anzuschauen. Mount Whitney und Konsorten präsentieren sich in schönstem Sonnenschein, also muss ein Pano her, wenn auch das Licht eher langweilig ist. 12 Viertausender sind von hier aus sichtbar. Sollte das Wetter so bleiben, werden wir wohl morgen hier oben campieren, dies tun etliche andere auch. Am späteren Nachmittag geht’s dann zurück auf den nun ziemlich vollen (auch mit Rentals) RV Park, pardon: Resort. Eine Dusche und eine Rasur werden fällig. die Facilities für die Grösse des Resorts eindeutig zu klein und auch bereits schon etwas in die Jahre gekommen. Das Antennenkabel ist einen halben Meter zu kurz und so verzichten wir auf einen Fernsehabend, es wäre dies erst der zweite Versuch gewesen. So hören wir halt Musik, vorher jedoch verdrücken wir Risotto und geschnetzeltes Schweinefilet. Die verkosteten Weine führe ich hier, im Gegensatz zu Südafrika, nicht mehr auf. Wir trinken meist unsere Hausmarke: Yellow Tail, immer noch billig und gut.

21. November 2014 – Ridgecrest

Ich sichere mir den Preis für den grössten Deppen des Tages: hatte den Wecker nicht richtig gestellt und dieser (Naughty Pinky, diesmal) hat uns um 6:15 Uhr nicht aus dem Tiefschlaf gepiepst. Es ist 7:15 Uhr als ich die Augen öffne und mich ob der Helle des Morgens wundere. Schnell, rauf in die Alabama Hügel, vielleicht schaffen wir es noch, das erste Licht zu erwischen. Auf der Fahrt dorthin kommen wir dann in den Genuss des besagten Lichtes, wunderschön anzusehen, doch leider nicht mit der Kamera festgehalten. Auf halbem Weg springe ich praktisch aus dem fahrenden Mobil und stelle Stativ und Kamera am Strassenrand auf, das Licht ist himmlisch, doch der Vordergrund eher weniger. Weiter, rauf die letzten Meilen, Enttäuschung macht sich in mir breit, auch etwas Wut über meine Beklopptheit. Einmal oben, ist das schöne Licht weg und fades, gelbes Licht strahlt die Sierra Nevada an, na ja, ein andermal vielleicht. Es geht zurück auf den Camping (Checkout Time ist erst am Mittag) und ein Frühstück will verdrückt werden. Dann wieder ins Netz, Wetterprognosen studieren, Routen diskutieren. Bleiben wir oder nicht, etc. Wir bleiben nicht, sondern wollen runter entweder nach Ridgecrest (pop. 27,500, elev. 2,300’) oder doch in den Red Rock Canyon State Park. So kurven wir mit Nordwind im Rücken und der Sierra zur Rechten südwärts. Die Gegend wird leider ziemlich schnell langweilig, wüstenhaft kahl, die durchfahrenen Weiler meist Geisterdörfer, nicht gerade eine aufstrebende Gegend Kaliforniens. Wir müssen uns entscheiden, links nach Ridgecrest rüber oder rechts in den roten Canyon. Die Stadt lockt mit Thai Restaurant und WalMart. Also links! Hier hat es eine grosse Navy Base (Naval Air Warfare Center – China Lake). Die Stadt ist schnell erreicht, ebenso das Bangkok House. Es ist 11:30 Uhr hiesige Zeit und wir entern das kleine, etwas heruntergekommene Restaurant. Natürlich sind wir nicht die ersten/einzigen Gäste, der Amerikaner isst ja bekanntlich 24 Stunden am Tag. Das Buffet wäre für lächerliche $7.95 zu haben. Wie halten uns an die speckige Speisekarte und bestellen meine obligaten Thai Nudeln, dazu einen Beef Salad und eine Tom Ka Gai. Die Portionen sind riesig und schmecken ansprechend, erreichen aber nicht Idaho Falls Niveau. Die Buffet Gäste (es sind dies die meisten) schlagen sich wirklich den Wanst voll, gehen dann ein letztes Mal ans Buffet und bringen Unmengen von Futter zurück, dann werden Doggy Bags bestellt und die Riesenmengen an Futter fein säuberlich eingepackt, hat man noch Worte!!! Das ist ja noch viel billiger als bei McDonalds und Co. und dazu ist die Fressmenge nach oben unbegrenzt, Gier kennt keine Grenzen/Anstand. Wir fahren weiter in die relativ hektische Stadt und suchen den WalMart, vorher tanken wir noch nicht allzugünstiges Benzin ($3.29), es gäbe auch welches für $3.19. Im riesigen Konsumtempel vertreten wir uns die Füsse, das Mittagessen muss verdaut werden. Ich kaufe (erneut) 2 Paar Hosen, diesmal hoffentlich in der richtigen Grösse, die letzten beiden sind deutlich zu schlabberig (geworden!). Dann noch rüber zu Albertsons. Das Sortiment gut, aber die Preise eindeutig im oberen Niveau. Quartier machen wir weit ausserhalb auf dem Bertrand Mobil Home Park, $20 für einen Stellplatz in nächster Nähe zur Durchgangsstrasse, Facilities werden KEINE geboten. Ist ja nur für eine (laute) Nacht.